Carcas/Puerto Culida. Der Streit um den Status von Tierra Para ist älter als die Regentschaft seiner Majestät Rey Emilio I. selbst. Nun scheint der Palast ein Signal in die Richtung der derzeit ungeklärten Provinzen Tierra Para und Mayabeque zu geben. Der Palast soll nach unseren Informationen bereit sein mit beiden Provinzen über eine weitgedehnte Autonomie zu verhandeln. Als Gegenleistung fordert der Palast das unzweifelhaftes Bekenntnis zur Zugehörigkeit zum Königreich Montana sowie der verbindlichen Zusage, dass Rey Emilio I. und seine Nachfolger als Staatsoberhaupt eines geeinten Montana anerkannt werden. Nach außen hin dürfe kein Zweifel an der Einigkeit des Gesamtstaates bestehen. Den beiden Provinzen könnten nach einer eigenen Landesverfassung entsprechend Gobernadore vorstehen. Diese könnten - so der Vorschlag des Palast - von den Bürgerinnen und Bürgern in freier Wahl gewählt werden. Man sei bereit in den Bereichen Innen-, Bildungs- sowie Wirtschafts- und Finanzpolitik entsprechende Eingeständnisse zu machen. Die Bereiche der Außenpolitik, das Gesundheitswesen und die Verteidigung sollen aber der vollumfänglichen Zuständigkeit des Gesamtstaats bleiben. Gut denkbar das der Palast so etwaigen Abspaltungsversuchen zuvor kommen möchte.
Noch liegen uns keine genauen Informationen vor allerdings wissen wir aus vertraulichen Quellen, dass es bei dem Treffen am Freitag im Palast zwischen Rey Emilio I. und den Spitzenpolitikern des Landes um diese Thematik ging. Erst wurde vermutet das es sich bei dem Treffen um die Kandidatenfindung der nächsten Kanzlerwahlen handelt. Dies sollte sich nun aber als Fehlinformation entpuppen. Carlos Hernandés Augusto, ist ein langjähriger Unterstützer aller Unabhängigkeitsbewegungen innerhalb Tierra Paras und begrüßt im Gespräch mit unserer Zeitung dieses Vorgehen. Es sein in seinen Augen überfällig nun schnellstmöglich klare Verhältnisse zu schaffen. Weder dem Königreich noch Tierra Para bringt dieser Status Quo in irgendeiner Form einen Gewinn. Wie bereits unter Princesa Catalina stehe man hinter dem Rey als Souverän eines Gesamtstaates, die politisch motivierte zentralstaatliche Regierung wäre aber nicht in der Lage, die Nöte der Bevölkerung in Tierra Para und Mayabeque zu verstehen.
Es wird davon ausgegangen, dass in den nächsten Tagen weitere Informationen an die Öffentlichkeit kommen. Ebenso dürfte eine Teilautonomie für Tierra Para gleichbedeutend mit einer für Mayabeque sein. Hier hat sich Carlos Romero bereits dahingehend geäußert, dass die Bürgerinnen und Bürger bereit wären, diesen Schritt zu gehen. Als Gobernador werde er sein möglichstes tun um im Fall der Fälle zu vermitteln und an dem gelingen beizutragen.
Doch was kann man von einem autonomen Gebiet erwarten? Was zeichnet es aus? Sicherlich muss das im einzelnen vertraglich fixiert werden. Im großen und ganzen aber sind autonome Gebiete entsprechende Territorien innerhalb eines Staates, die sich nach innen selbst verwalten. Sie haben eigene Gesetzgebungsorgane und politische Strukturen, unterliegen aber auch der Gesetzgebung des übergeordneten Staates und werden außen- und sicherheitspolitisch von diesem vertreten. Sie sind keine souveränen Staaten. Für die Bestimmung von „moderner“ Territorialautonomie sind präzise Kriterien anzulegen, die dem Begriff der politischen Autonomie als Selbstregierung einer Bevölkerung auf einem innerstaatlichen Territorium Substanz verleihen.
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