Mayabeque

  • Geographie

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    Im Vergleich mit anderen Staaten besitzt Mayabeque kein großes Staatsgebiet, in seiner Oberflächenform zeigt es jedoch ein überaus wechselvolles Bild. Im Wesentlichen lassen sich folgende natürliche Einheiten unterscheiden: die Küstenregionen im Norden und Westen; die atlantische Region; die montane Region mit den zwei Gebirgen.


    Die Küste ist überwiegend steil und felsig und weist viele Kaps und Buchten auf. Nur im Mündungsbereich erweitert sich die mediterrane Küstenlandschaft zu einem Becken.


    Im weiteren Verlauf der Küste ist Sie dagegen eine flache, kaum gegliederte Ausgleichsküste mit starkem Sandtransport und deshalb nur schlecht für Häfen geeignet. Landeinwärts folgen hier breitere Küstenebenen wie die Niederung und die weitläufige Küstenmeseta von Carablanca. Weiter zum Innern steigt das Gelände auf etwa 450 m über dem Meeresspiegel zum zentralen Teil an, einer weiten Tafellandschaft, die auch als Hochebene von Mayabeque bezeichnet wird. Sie besteht hauptsächlich aus schwach gewellten, steppenhaften Hochflächen, über die vereinzelt Inselberge aufragen.


    Der Süden und Osten wird von Gebirgszügen umrahmt. Dieses gewaltige Faltengebirge wurde im Tertiär beim Zusammenstoß der Platten aus dem damaligen Meer herausgehoben. Erdbeben wie das von Al-Tariq im Jahre 1960 zeugen davon, dass die gebirgsbildenden Vorgänge in diesem Raum bis heute nicht abgeklungen sind. Die Gebirge bildet gleichsam das morphologische Rückgrat des Landes sowie die Untergliederung in die zwei Provinzen und stellt sowohl eine naturräumliche als auch eine wirtschaftlich-kulturelle Barriere dar. Als wichtige Klimascheide trennt der Gebirgswall das normale Land vom Wüsten geprägten Landesteil.

    Klima

    Das Klima zeigt einen Übergang vom mediterran beeinflussten Nordwesten des Landes zum saharischen im Süden. Der Hohe und Mittlere Atlas, die zusammen als eigener Klimaraum aufzufassen sind, bilden mit ihrem Hauptkamm die Klimascheide. Der nordwestliche Landesteil hat trockenheiße Sommer mit einer mittleren Augusttemperatur von 23 °C und mittleren Temperaturmaxima zwischen 26 °C (Carablanca) und 29 °C. Die Winter sind mild (Januarmittel 12 °C) und regenreich, wobei die Niederschlagsmengen nach Süden hin geringer werden. Landeinwärts nimmt der mildernde Einfluss des Meeres rasch ab, so dass in der zentralen ausgeprägtes Kontinentalklima herrscht: In Al-Tariq (Augustmittel 29 °C) können im Sommer 45 °C erreicht werden, während im Winter die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen können; an Niederschlag fallen kaum 250 mm. Dagegen bringen Steigungsregen an der Westabdachung der Gebirge zum Teil mehr als 1000 mm Niederschlag pro Jahr, der über 1000 m Meereshöhe in den Wintermonaten gewöhnlich als Schnee fällt. In den südlich des Atlas gelegenen Sahara-Randgebieten herrscht extrem trockenheißes Wüstenklima. Es fallen nur unregelmäßig Niederschläge, die selten 200 mm im Jahr erreichen, so dass Ackerbau lediglich in Oasen mit Bewässerung betrieben werden kann. Während der Sommermonate weht zeitweise der Scirocco, ein heißer, staubbeladener Wind aus der Wüste.

    Flora und Fauna

    Auch die Pflanzenwelt ist durch das Gebirge zweigeteilt: Nordwestlich des Gebirges überwiegt der mediterrane Bewuchs, südöstlich davon die Wüstensteppe. Geschlossene Waldbestände mit Stein- und Korkeichen, Thujen, Atlas-Zedern und Aleppokiefern finden sich noch in den regenreichen Gebirgszonen und den westlichen Ebenen; sie bedecken nur etwa ein Zehntel der Landesfläche. Im südlichen Küstenbereich wachsen Argan-Bäume und Jujuben. Im übrigen Land hat der jahrhundertelange Raubbau die Vegetation – soweit sie nicht Kulturflächen weichen musste – auf Baumheiden, Erdbeerbäume, Pistazien, Wacholderarten und Zwergpalmen reduziert. Oberhalb der Waldgrenze (bei 3100 m) gibt es eine Stufe von Polsterpflanzen. Jenseits des Gebirges ist Trockensteppenvegetation mit Büschelgräsern und Dornsträuchern vorherrschend; in der nordöstlichen Hochsteppe wächst das widerstandsfähige Halfagras. In den wenigen Oasen werden Dattelpalmen kultiviert.


    Die wildlebenden Tiere haben sich in die dünnbesiedelten Gebiete zurückgezogen; einige Arten, wie etwa der Leopard und der Wüstenluchs, sind vom Aussterben bedroht. Weitere Säugetiere des Landes sind Berberaffen (Magots), Gazellen, Hyänen, Schakale und Wüstenfüchse (Fenneks); auch Reptilien (Eidechsen, Chamäleons, Schildkröten, Schlangen) kommen zahlreich vor. Bis 2020 wurden 452 verschiedene Vogelarten nachgewiesen.

    Bevölkerung

    Um 1950 lebten neun Millionen Menschen in Mayabeque, 2020 waren es 35,1 Millionen. Das Bevölkerungswachstum betrug 1,3 % und das Durchschnittsalter 28 Jahre. Die Fertilitätsrate betrug 2018 2,1 Kinder pro Frau. Auf 1000 Einwohner kamen im selben Jahr 17,5 Geburten und &thumbnail=small4,9 Todesfälle. Aufgrund der sinkenden Geburtenziffer beginnt die noch sehr junge Bevölkerung langsam zu altern. 2015 waren 27,3 % der Einwohner jünger als 15 Jahre; 6,1 % waren älter als 65 Jahre. Die Lebenserwartung betrug 74,3 Jahre (Frauen: 75,3 Jahre; Männer: 73,3 Jahre).


    Etwa 45 % der Bevölkerung sind Mayabequer einschließlich 21 % arabisierte Mayabequer. Sie sind heute zumeist sesshafte Bauern; nur eine Minderheit lebt noch als Nomaden oder halbnomadisch in abgelegenen Gebieten des Mittleren Gebirges oder auf den Hochplateaus des Landes. Rund 44 % der Marabequer sind arabischstämmig. Dazu kommen 10 % ursprünglich aus Montana stammende Montenesen und 1 % Sonstige. Hierzu zählen mehrere Tausend Ausländer.

    Die Bevölkerung ist in Mayabeque sehr ungleich verteilt. Zwei Drittel der Einwohner leben auf etwa einem Zehntel der Landesfläche im Nordwesten oder Westen. Ballungsgebiete sind die Küstengebiete. Mayabeque hat eine alte Stadtkultur; 2020 lebten 60,2 % der Bevölkerung in Städten. Die Urbanisierung schritt langsamer voran als in anderen Staaten.

    Religion


    Staatsreligion ist der Islam. Rund 98,7 % der Bevölkerung sind Muslime, davon 90 % Sunniten. Rund 0,1 % der Einwohner bekennen sich zum Christentum (meist Katholiken), die meisten davon Migranten sowie noch geschätzte 2000 Menschen zum Judentum. In der Volksreligion ist der Glaube an Geister tief verwurzelt.

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